Hochglanzfräsen in 45 min
Hyundai Wia und Korloy zeigten bei Drehertec in Denkingen handfeste Ergebnisse.
Der Maschinenhändler Drehertec hatte Ende Juni nach Denkingen eingeladen, um während der V.I.P.-Technik-Tage die Leistungsfähigkeit der aktuellen Hyundai-Maschinen zu demonstrieren.
Neben dem Doppelspindler LM1800TTSY mit Doppelrevolver und 8 Achsen, dem 3-Achs-BAZ F400 und der flachgeführten L2000SY mit dynamischer Motorspindel stand vor allem die letztes Jahr neu vorgestellte große KM2600MTTS im Fokus der Besucher. Eigens angereist waren aus Rüsselsheim die Hyundai-Wia-Europe-Manager Sung Hoon Jeon und Dean Hwang. Mittlerweile seien von den zur EMO auf den Markt gebrachten KM2600-Dreh-Fräszentren etwa zehn Maschinen verkauft, zeigte sich Europachef Dean Hwang gerade wegen der Coronakrise zufrieden mit dem völlig neu entwickelten Bearbeitungszentrum. Geplant sei, dass weitere Varianten des Typs mit gleicher Präzision und Flexibilität demnächst auf den Markt kommen.
Textauszug:
Multifunktionstool für außen, innen und bohren
Nur 5 Werkzeuge brauchten Alwin Merkel und der Korloy-Anwendungstechniker Torsten Erdmann, um das Showteil vorab zu planen und letztlich in rund 45 min zu fertigen. Im ersten Schritt wurde der Aluminiumrohling plan und längs mit dem Multifunktionswerkzeug von Korloy überdreht. Damit, so Torsten Erdmann, seien aber nicht nur Außenbearbeitungen möglich, sondern auch Innenbearbeitungen und Bohren. „Mit unserem Multiturn vereinen Sie sich definitiv drei Werkzeuge in einem Werkzeug. Allein deren Werkzeugvorbereitung und -wechsel sparen damit gut 20% Bearbeitungszeit.“ Zudem würden die Multiturn-Werkzeuge durchschnittlich doppelt so lange Standzeiten aufweisen, nicht nur in Aluminium, sondern beim Drehen in C45 oder auch niedriglegiertem Stahl wie SCM440 bei Daumenwerten von 120 m/min vc und 0,12 mm/U fn. „Beim Plandrehen reden wir von erzielbaren Oberflächenrauhigkeiten von 0,5 Ra und 4,5 Rz. Das ist auch schon bei unserem Showteil zu erahnen, wenn man die Oberflächen ansieht“, berichtet Torsten Erdmann. Platten auf der Maschine„ganz easy“ eingestellt Zum Fräsen der großen Schlüsselflächen wechselt Alwin Merkel den blauen Aero-Mill-Plus-Planfräser von Korloy ein. „Spannend ist, dass wir die Wendeschneidplatten dieses Planfräsers direkt auf der Maschine eingestellt haben. Das ging natürlich besonders leicht, weil die Plattensitze und die Fixierung schon sehr präzise sind. Der Rest ging auf dieser präzisen Maschine und mit einer Messuhr ganz easy.“ Das Fräsen der damit gefrästen Schlüsselflächen programmierte Alwin Merkel mit dem 100-mm-Planfräser einmal im Schruppmodus mit bis zu 5 mm Zustellung und anschließend beim Schlichten mit 0,2 mm ap bei maximal fahrbaren 18.000 min-1. „Sie können auch 7 mm auf einmal nehmen. Bei 5 mm läuft der Aero-Mill aber schon verdammt ruhig, was natürlich sofort an den Oberflächen zu sehen ist, die rein optisch schon ziemlich perfekt aussehen.“
Von Harald Klieber (NC-Fertigung: Welt der Späne - 2. September 2020)
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